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Montag, 28. Januar 2013

Con Dao - nunmehr auch in der Süddeutschen Zeitung




Trauminsel Con Dao  - jetzt auch Süddeutschen Zeitung online 

Wer Con Dao beschreiben will oder darüber berichten will, kommt nicht um die Begriffe Paradies, Himmel auf Erden und dagegen Hölle oder Teufelsinsel vorbei.


                                Trauminsel Con Dao mit Schiffen
Beide Begriffe verkörpern das noch fast unberührbare Archipel Con Dao mit seinen 16 Inseln,von denen nur eine bewohnt ist und das ist Con Son. Con Son auch Paolo Condore genannt, weil der erste Merchandiser der Okzidents, nämlich Marco Polo - auf einem seiner Reisen nach Fernost hier Schutz vor einem tropischen Sturm suchte und auch fand.


Con Dao am Abend


Auch ein weitere Besucher konnte die Stille und Ruhe und die Aussicht auf das Meer genießen, bevor die Hölle ausbrach. Der letzte bekannteste Besucher der Insel war der bekannte französische Komponist Saint Saens, der hier seine Operette Brunhilda vollendete. Das Haus steht noch und ein Schild ist zu seinem Gedenken angebracht. Heute ist hier das einzige Café der Insel untergebracht.Man kann es nicht verfehlen. Es liegt direkt an der Hauptstraße und am Meer von Con Son. Es bietet einen herrlichen Blick auf die anderen unbewohnten Inseln, die sich in nicht weiter Ferne auftürmen.


Café auf Con Son mit Gedenktafel Saint-Saens


Café gegen Abend

heute ein Paradies

Nun,das Paradies hat seine Pforten eröffnet.Genau genommen im Jahre 1975, dem Jahr als der Vietnamkrieg zu Ende ging und Vietnam frei von Besatzern aus dem Westen wurde.


einsame Buchten mit glasklaren Wasser

Die Hölle wirft aber noch ihre Schatten auf das Traumeiland im Südchinesischen Meer und ist auch noch gegenwärtig. Ich hatte das von der SZ aufgegriffenen Thema selbst vor,in einem meiner nächsten Posts zu publizieren. Die SÜDDEUTSCHE war schneller. Ich wollte die Insel erst einmal vorstellen, bevor ich in die Einzelheiten gehen wollte. Den wer kannte schon Con Dao im Südchinesischen Meer.Ich denke,vor 2011 nicht sehr viele. Erst durch den Besuch von Brangelina im Jahre 2011 wurde die Inselgruppe mit einem Medienwirbel aufgewertet und so auch in der Welt bekannt. Es gab zwar einzelnen Zeitungen auch die renommierte New York Times, die einmal einen Artikel über diese touristische Kostbarkeit verfasste, aber gleichsam befürchtete, wenn sie zu publik würde, würde der Charme des geruhsamen Eilandes verschwinden. ich habe die Insel nunmehr zwei mal besucht. Sie ist noch nicht überlaufen. Und es sind noch nicht all zu viele Touristen auf der Insel. Aber durch die Nobelherberge Six Senses , die ich in meiner Post beschrieben habe, ist es schon etwas mehr betriebsamer als davor.

Ich hatte schon berichtet, dass den Widerstandskämpfern um Ho Chi Minh dem Viet Cong diese Insel sehr gut als Hölle bekannt war. Schon die Franzosen mit ihrem Faible für GefangenenInseln hatten hier Ende des 19.Jahrhunderts eine Gefängnisanlage erbaut, die sicher war, Kein Häftling konnte entlaufen oder wegschwimmen.Und es war abseits von dichten Besiedlungen. Auch heute leben nur wenige hier. Das soll auch so nach dem Willen der Regierung bleiben. Und auch der Zuzug hier vom Festland ist nicht möglich. Man will die Insel nicht überbevölkern, wenn das Geld der Touristen kommt.

Es ist so ruhig, dass man noch nicht einmal ein Taxi auftreiben kann.Man muss sich ein anderes Gefährt chartern ein Motorbike etwa oder ein Fahrzeug des Resorts oder Hotels anmieten.

Gestern die Hölle auf Erden

Con Dao Geschichte in Wikipedia Ich habe die Anlagen schon zweimal besucht und es wird einem mehr als mulmig und der Hass steigt auf. Hass gegen die Besatzer, die in Vietnam unwillkommen waren und dort eigentlich nichts zu suchen hatten und schon gar keinen Krieg hätten führen dürfen.


Friedhof auf Con Son mit Grabstelle von VO Thi Sau

Die Insel liegt fast auf der Höhe des Äquators. Das bedeutet, es ist heiß auf der Insel, wenn auch manchmal laue Winde aufdrehen. Die Franzosen hatte ihr ihr Gefangenlager schon im letzten Jahrhundert aufgebaut. Sie sind auch alle noch intakt. Heute zum Besuch. Früher zur Folter und dem Sterben. Das Lager könnte auch ein Konzentrationslager südostsiatischer Art darstellen. Die Tigerkäfige wurden hier installiert und unterhalten. Beim Gang durch diese Anlagen konnte eine Bekannte von mir, eine Vietnamesin die nächste Nacht, nicht mehr schlafen. Die Bilder gehen einem nicht mehr aus dem Kopf.Man fragt sich, wie man hier leben oder gar überleben konnte.


Tigerkäfige - oder "tiger cages"

Gewalt war in jeder Form angesagt. Aber die Bedingungen der Gefangenen waren noch schlimmer als man mit Tieren umgeht. Ins Essen wurde Sand vermischt. Die Anlagen waren nach oben offen.Die Wärter in ihrem Sadismus warfen Kalk auf die gefesselten und sich nicht wehrenden Gefangenen und dann Wasser. Eines der alten Methoden,den Feind zu destabilisieren, zu demütigen und ihn dann zu zerstören.

Wärter schlägt von oben auf die Gefangenen ein

20.000 Gefangenen kamen in dem Lager um. Die Amerikaner haben diese Anlagen dann übernommen und das gleiche Spiel betrieben zusammen mit der von ihnen eingesetzten Südvietnamesischen Regierung - von den Nordvietnamesen wurde sie  als Marionettenregierung verspottet.
Gefangenlager Con Dao

Heute besteht auf Con Son ein großes Friedhof, der all die Verstorbenen der Gewalt birgt.Unter ihnen ist eine junge Vietnamesin,die im zarten Alter von 18 Jahren von den Franzosen füsiliert wurde. Ihr zum Gedenken, ist eine schwarze marmorne Grabplatte auf dem Friedhof angebracht, die jeden Tag mit frischen Blumen geschmückt wird. Sie ist die Märtyrerin der Revolution und sie bekommt oft Besuch, wie ich selbst beobachten konnte. Von den Abgesandten der Regierung bis zu den Bürgern des Landes Vietnam, die ihr dort ihre Aufwartung machen. Ihr Name: Vo Thi Sau. Der Name Vo Thi Sau sagt westlichen Reisenden nichts.Dafür verehren sie die Vietnamesen umso mehr.

Die SZ schreibt:
Sie wurde 1949 im Alter von nur 16 Jahren nach einer bewaffneten Aktion gegen die französischen Kolonialherren gefasst und als erste Vietnamesin zum Tode verurteilt. Auf dem idyllischen Friedhof Hang Duong hat sie ihre letzte Ruhestätte gefunden, Ausländer stehen ratlos vor ihrem imposanten Grab aus Marmor, das eine beliebte Pilgerstätte ist.
In dem jetzt als Museum dienenden Anlage sind Bilder über die Methoden der Wächter zur Folter und Bilder ehemaliger Häftlinge angebracht. Der bekannteste war Le Duc Tho, der Gegenpart Henry Kissingers bei den Pariser Gesprächen 1973. Le Duc Tho verweigerte die Annahme des ihm für die Verdienste um die Friedensverhandlungen ihm zuteil gewordenen Friedensnobelpreises. weil die Amerikaner den Krieg verschärften und den Friedensvertrag konterkarierten.

Kissinger übrigens behielt den Preis.


Nachstellung der Folterung eines Gefangenen
MAP Con Dao
Con Son Island im Südchinesischen Meer auf einer größeren Karte anzeigen


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