Augenzeuge und Reporter des Befreiungstages - 30.4.1975 - verstorben
Die Meldung über den Tod des verstorbenen Associated Press Reporters George Esper am 5.2.2012 möchte ich zum Anlass nehmen, diesen denkwürdigen Tag nochmals mit Hilfe seines Berichtes über die Lage am Tag der Befreiung zu beschreiben und zu analysieren.Eine Anmerkung meinerseits:
Mein Interesse an Vietnam und insbesonders an Saigon rührt von dem längst auch in Vietnam vergessenen Kämpfen und Verlusten auch und gerade in Saigon. Ich habe keinerlei Ressentiments gegen die früheren Besatzer und heutigen Besucher aus Amerika erlebt. Ich war auf den Spuren der Geschichte und sah eigentlich wenig, was an den vergangenen Krieg erinnerte.
Abgesehen von dem War Museum und den dort ausgestellten Bildern über die Kämpfe, die abgestorbenen Föten der an Orange Agent,den auch mir von meiner Militärzeit bekannten Hubschrauber Bell UH - 1D, der verloren vor dem Wiedervereinigungspalast steht
und den aus chinesischen Waffenschmieden gelieferten Panzer der Nordvietnamesen,die das Tor zum Präsidentenpalastes, wie er vor dem Fall Saigons genannt wurde und die so aufgeputzt wie an ihrem ersten Tag aussahen, niederrissen.
Panzer vor dem Präsidentenpalast in Saigon
Hubschrauber Typ Bell UH 1D
Beim Anflug auf den Flughafen - Tân Son Nhát - in Saigon und später nach der Landung auf dem TAXIWAY zum Gate sieht man noch die leeren Unterstände, in denen früher die amerikanischen Hubschrauber im Schutz vor den Geschossen der Nordarmee auf ihren Einsatz warteten. In der Stadt selbst sieht man sonst nichts mehr,was irgendwie sonst an den Vietnamkrieg oder wie er in Vietnam genannt wird - den Amerikanischen Krieg - hindeutet.
Helikopter Unterstände auf dem Flughafen Saigon
Esper war einer der letzten amerikanischen Augenzeugen beim Fall Saigons. Er lehnte es ab,mit den übrigen Amerikanern, die fluchtartig und chaotisch den Rückzug antraten, seinen Wirkungskreis in Saigon zu verlassen.
In den Berichten nach Washington tickerten die amerikanischen Behörden die Evakuierung Saigons als ein einzige totale Missorganisation und steigende Angst vor den Truppen des Nordens. Angst, dass eine gewaltige Vergeltungaktion beginnen würde.Aber das schon aus den römische Kriegen befürchtete "VAE VICTIS" blieb aus. Die Nordvietnamesen hatten vorher die Order gegeben, dass keine Übergriffe an der Zivilbevölkerung als auch an den gegnerischen Soldaten vorgenommen werden durften und bei Zuwiderhandlung drakonische Strafen in Aussicht gestellt. Tatsächlich kam es auch nicht zu gewaltsamen Ausschreitungen gegen Zivilisten und Militär. Auch hier waren die Soldaten Ho Chi Minh folgsam.
Die amerikanische Botschaft war auf eine geordneten Rückzug überhaupt nicht vorbereitet. Natürlich wurden die geheime Dokumente im Flughafen Saigons mit Granaten vernichtet, damit sie nicht in Feindeshand kamen. Dossiers über die Regierung des korrupten südvietnamesischen Regierung.
Hubert van Es Bild
"the last chopper" auf dem Dach der CIA
Aus Angst vor den zu erwartenden Repressalien der VietCong versuchte jeder, der Mitläufer des Regimes war, mit den Amerikaner das Land zu verlassen. Dies war in diesen letzten Tagen nur durch einen Lufttransport möglich. Dramatische Szenen spielten sich ab,als die letzten Hubschrauber zum Transport anlandeten. Und zwar auf dem Dach des CIA- Gebäudes in Saigon und - nicht wie oft fälschlicherweise berichtet - wird, auf dem Dach der Amerikanischen Botschaft. Jener CIA, die durch das von ihr entwickelt Phönix-Programm schwere Verluste auf Seiten der Vietcong verursachte. Den Amerikaner wurde der draußen auf dem Meer wartenden Schiffsraum zu eng. Ankommende Hubschrauber wurde nach Ausstieg der Passagiere einfach ins Meer geschoben.
Esper beschrieb all dies und konnte den Bericht auch noch nach Amerika kabeln.
Er erschien am nächsten Tag in der New York Times.
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