Die vietnamesische Regierung hat die Visapflicht für Deutsche und andere 4 europäische Länder ab dem 1.Juli 2015 für die Aufenthaltsdauer von 15 Tagen aufgehoben.
Über kurz und lang war die Beseitigung dieses bürokratischen Hindernisses schon in Vietnam erwartet worden.Die Zeitungen in Vietnam waren in der letzten Zeit gefüllt mit Artikel,die die Tourismusindustrie an die Regierung als Eingaben gestellt hat, nun endlich die Visapflicht für vermögende Touristen aus Europa abzuschaffen. Zunächst bewegte sich auf Regierungsseite gar nichts. Zu diesem Punkt wurden durch keinerlei Absichtserklärungen für eine mögliches Prozedere in dieser Richtung abgegeben.Scheinbar ist der Widerstand aufgeweicht worden.Mit dem Visa hat jede Regierung schon an der Grenze das Recht,unliebsame Einreisende den Zutritt zu ihren Staatsgrenzen zu verweigern. Wir im abgeschotteten Schengen-Land sind sich dieser Erschwernis nicht so bewusst. Dagegen kennen Reisende mit dem Ziel USA dieses Einwanderungshindernis aus den Vorgängen von 9/11 resultierend nur allzu gut.
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| Visaschalter für visa-on-arrival in Saigon/Flughafen |
Die vietnamesische Tourismusbranche sah in dem vorgeschalteten Einreisehindernis einen Grund für die rückläufige Zahl der europäischer Touristen.In der Tat habe ich einige Stimmen in den Medien vernommen,die die Visapflicht als Grund für die Wahl eines anderes südostasiatisches Urlaubsland wie z.B. Thailand nannten. Der vietnamesische Staat.so vermute ich, war zunächst auf diese Devisenquelle aus dem Ausland angewiesen und wollte diese Quelle auch nicht verschließen. Anzumerken ist und es bestätigt auch meine Vermutung, dass die Gebühren für das Visum in Vietnam bei dem sog. visa-on-arrival in Dollar am Zoll zu entrichten waren nicht in der vietnamesischen Währung DONG.Ansonsten gilt in Vietnam nämlich de Grundsatz, dass im geschäftlichen Verkehr nur Rechnungen in Dong auszustellen und auch nur Beträge in Dong zu zahlen sind.
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| Flughafen Saigon |
Die Überlegungen zu der Aufhebung der Visapflicht haben dann doch die zuständigen Stellen in Vietnam überzeugt auch in fiskalischer Hinsicht. Das Geld was,der Staat durch die Gebühren einnimmt,fließt ihm durch die Ausgaben der Touristen im Land durch das Steueraufkommen wieder zu.
Politisch ist aber anzumerken, das die Aufhebung nicht einfach von einem Ministerium bekannt gemacht wurde,sondern vom dem vietnamesischen Ministerpräsident.Dies scheint bemerkenswert zu sein und bedarf daher der Erwähnung.
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| Flughafen Saigon -Eingang und Taxistand |
Das Visum hat staatsrechtlich eine gewisse Bedeutung. Der Souverän allein entscheidet wer und wie ein anderer Staatsangehöriger sein Land betreten kann.Es ist meist bilateral begründet,d.h. 2 Staaten schließen ein Abkommen untereinander,wie die gegenseitige Aufnahme untereinander in Visumfragen gehandhabt wird.Die Befreiung von der Visapflicht erfolgte hier jedoch unilateral.also einseitig.Es bedurfte daher keinerlei Regelungen zwischen den Staaten. Allein die Regierung in Vietnam hat diese Entscheidung getroffen.Dies war erörterungswürdig,da Deutschland dadurch nicht verpflichtet wird,vietnamesischen Besuchern die Einreise ebenso ohne Visum zu gestatten.Wegen der bestehenden Einwanderungsproblematik wäre es auch gar nicht zu einer solchen Übereinkunft gekommen,Ganz abgesehen davon, dass Vietnamesen im allgemeinen nicht den Wunsch hegen, nach Deutschland auszuwandern.Das Gegenteil ist festzustellen. Viele Exilvietnamesen vornehmlich aus den USA kommen wieder zurück nach Vietnam,um dort am boomenden Wirtschaftsleben teilzunehmen.
Reisende aus Deutschland jedenfalls können ab dem 1. Juli 2015 ohne das lästige Prozedere mit dem Visum nach Vietnam einreisen.
Sie ersparen sich die bürokratische Hürde mit dem Visum. Sie müssen nicht mehr vorab ein Visum bei dem vietnamesischen Generalkonsulat in Frankfurt oder der Vietnamesischen Botschaft in Berlin einfordern, was mit Kosten für Porto und Gebühr doch den stolzen Betrag von knapp 90 € ergab. Nicht zu vergessen der Zeitaufwand mit dem Schriftverkehr. Das Gleiche gilt auch für das visa-on-arrival. Man musste am vietnamesischen Zoll am Flughafen doch eine gewisse Zeit einplanen,um die Visagebühr einzuzahlen, um sein Visumdokument im Pass zu erhalten. Der Schalter war meist mit wenigen Beamten besetzt und es gab einen zähen Verlauf des Ausstellens.
- Voraussetzungen für visumsfreies Einreisen nach Vietnam
- 1. Geltung der Bestimmung erst ab dem 1.Juli 2015
- 2. Nur Staatsangehörige aus Deutschland,Frankreich,Italien, Großbritanien und Spanien gilt die Ausnahmeregelung; d.h. also nicht für Reisende aus der Schweiz und Österreich
- 3.Die Aufenthaltsdauer ist auf 15 Tage begrenzt.Wer länger bleiben will,bedarf im Umkehrschluss ein Visum für 1,2,3 Monate beispielsweise
- Schon vor dieser heutigen Ausnahmeregelungserklärung waren Dänen,Norweger,Schweden,Japaner,Russland und Norwegen von der Visumspflicht befreit
- Nicht betroffen von der Regelung sind leider auch die Länder Australien,Kanada,Neuseeland und Indien.Dies obwohl sie im Forderungskatalog der Tourismusbranche gelistet waren.Insbesondere die Ausnahme von Australien und Kanada erstaunt, da von dort sehr viele Touristen mit Zeil Vietnam reisen.Über die Gründe kann man nur spekulieren.
