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Freitag, 16. Mai 2014

VIETNAM:* KEINE GEFAHR FÜR TOURISTEN BEI DEN DERZEITIGEN ÜBERGRIFFEN GEGEN CHINESISCHE FIRMEN*

Beschreibung der derzeitigen Spannungen zwischen Vietnam und China im Mai 2014

UNRUHEN ODER DOCH NUR EINE MASSIVE PROTESTAKTION DER VIETNAMESEN GEGEN DAS ÜBERMÄCHTIGTE CHINA?

Wenn man sich die Schlagzeilen der deutschen Tagespresse im online Dienst ansieht,könnte man glauben,es seien Unruhen.Meines Erachtens nach eine journalistische Fehleinschätzung der derzeitigen politischen Lage überwiegend im Süden - vornehmlich in Saigon. Der Begriff Unruhe impliziert für den Leser die Gefahr durch Aufruhr,Gewalt,Tote,Militär und Abschreckung.Potentielle Vietnamreisende verschrickt dies. Deshalb bedarf es der Klarstellung um die derzeitigen Vorkommnisse in Vietnam.


aktuelle Reisehinweise des Auswärtigen Amtes für Vietnam vom 16.5.2014


Proteste in Vietnam gegen China
Unruheplätze und Krisenherde akut sind nur in der Ukraine und in Thailand

derzeitiger Ministerpräsident auf der Flucht
vorzufinden.

Hier trifft der Begriff Unruhe im wahrsten Sinne des Wortes zu.Dabei handelt es sich um gewalttätige Auseinandersetzungen verschiedener Interessengruppen gegeneinander mit dem Einsatz von Waffen auf jeder Seite. Thailand,ein Nachbarland zu Vietnam,nimmt hier eine besonders gefährliche Variante der Unruhen ein. Im heutigen Thailand besteht eine latente Gefahr von Übergriffen durch Regierungsgegner und Regierungsbefürworter.

Die Pseudodemokratie Thailands lässt diese instabile politische Lage zu,unterstützt sie sogar. Ein wesentlicher Bestandteil der Demokratie ist die Gewaltenteilung - Legislative - Exekutive - Jurisdiktion. Von der Umsetzung dieses Begriffes sind die Thailänder meilenweit entfernt. Wie kann es sein, dass das Oberste Gericht Thailands die Ministerpräsidentin absetzen kann. So geschehen vor 2 Wochen in Thailand. Ich kann dies nur als einen coup d'état- sprich Staatsstreich- durch die Hinterür beschreiben. Es ist noch nicht länger her, da hat man diese Staaten - vornehmlich in Südamerika - verächtlich als Bananenstaaten verunglimpft. Die vorgezeigten Beispiele sind auf Vietnam nicht anwendbar. Vietnam war und ist innenpolitisch stabil und ohne jegliche Beeinträchtigung für Touristen zu bereisen.Dies gilt auch für Saigon.

Grund der Protestaktionen gegen Chinesen und deren Güter in Vietnam

Wer sich ein wenig mit der Geschichte Vietnams auskennt, weiß, dass Vietnam und China keine sogenannten kommunistischen Bruderstaaten waren, in der Vergangenheit nicht und auch jetzt nicht. Wenn überhaupt,wäre ein Vergleich des biblischen,alttestamentarischen Bruderpaares Abel und Kain angezeigt mit ähnlichen Komponenten. China besetzt einen Teil der Paracelsus Inseln im Südchinesischen Meer, da es sich dort das Auffinden von Rohstoffen wie Erdöl in größerem Maße erhofft.Nur auf Grund des internationalen Seerechts sind die Inseln Vietnams zuzuordnen nicht China.Die Chinesen haben nun quasi diese Inseln besetzt und verteidigen sie gegen gegen Besuche vietnamesischer Schiffe mit Gewalt. Schiffe der Vietnamesen werden gerammt oder mit Wasserfontänen angegriffen.


Angriff chinesischer Schiffe auf vietnemseische mit Wasserkanonen
Vietnam sieht seine Souveränität durch diesen völkerrechtswidrigen Versuch der Chinesen bedroht und reagiert mit seinem ihr eigenen Nationalstolz gegen den die Besetzung der Paracelsus Inseln. Selbst der ehemalige Feind Vietnams - die USA - stellen sich auf die Seite Vietnams. Die Beziehungen Chinas zu Vietnam waren auch schon in den vergangenen Jahrhunderten nicht besonders gut. Selbst der charismatische Staatsgründer und von den Vietnamesen noch heute geliebten Staatsheld Ho Chi Minh wäre eine Besetzung Vietnams durch China eine Katastrophe gewesen. Die Zeit der Kolonisation durch die Franzosen war absehbar in seinen Augen. Die Chinesen wären es nicht geworden.


Ho Chi Minh Statue in Saigon
Ho Chi Minh Statue vor dem Rathaus in Saigon
Erinnerungen an das Jahr 1979 werden wach,als China einen sogenannten Strafkrieg gegen Vietnam führte.Die Ursache für diese Strafexpedition der Chinesen lag darin, dass Vietnam sich gegen die gewalttätigen Übergriffe des genozidären Pol Pot Regimes in Kambodscha nach mehreren Warnungen mit einer militärischen Besetzung Kambodschas zur Wehr setzte und diesem Treiben ein schnelles Ende setzte.Kambodscha unter der Führung Pol Pots - ein verblendeter Visionär steinzeitalterlicher Vorstellung des Kommunismus - war in dieser Zeit ein enger Partner Chinas. Bis in das Jahr 1970 stand China an der Seite Vietnams im Kampf gegen Amerika.

Dies sollte sich ändern im Jahre 1970, als der damalige Präsident der Vereinigten Staaten China besuchte und China mit finanziellen Mitteln umgarnte, Druck auf Hanoi auszuüben,um aus dem Dilemma Vietnams ohne großen Schaden zu entkommen. Ich vermute, dass dieser Besuch Nixons Grund war, dass die Beziehungen zu Vietnam einschliefen und nunmehr die Sowjet-Union an die Stelle Chinas im Kampf gegen die Amerikaner wurde. Das krude, überwiegend von den reaktionären politischen Kräfte in Amerika in Gestalt der Republikaner entwickelte Gedankenkonstrukt der "DOMINO THEORIE" vereinte nunmehr China mit den USA und der Weltengemeinschaft in Form der UNO gegen die vermeintlichen,imperialistischen Bestrebungen Vietnams.Ein gegorener Blödsinn sondersgleichen. Oder Geschichtsklitterung und Geschichtsfälschung.

Die USA glaubten, Vietnam würde den Kommunismus von Kambodscha dann noch weiter tragen bis Thailand. Selbst die UNO - man sollte sich das heute mal vorstellen, stellte sich in diesem Konflikt auf die Seite Pol Pot's, der sein Land und seine Einwohner dezimierte. Amerika unterstützte diese Maßnahmwen gegen Vietnam wegen der vernichtenden Niederlage in Südvietnam und mit einem Schuß "Revanchismus". Man erörterte in Amerika sogar nunmehr einen weiteren Krieg gegen Vietnam, um die Schmach von 1975 dem Fall Saigons - auszumerzen. Durch den Einfall der Chinesen unter der Führung Deng Xiaoping gerieten die in Vietnam wohnenden Chinesen in den Fokus der schon durch den Vietnamkrieg gebeulteten Nation in Vietnam. Die "Boat people" Bewegung beherrschten die Schlagzeilen weltweit. Es waren ausschließlich reiche Chinesen aus dem Süden, die die Flucht mit dem Boot über das Meer suchten. Auch in diesem Punkt ist eine geschichtliche Aufarbeitung vonnöten. Die Boat People waren keine Flüchtlinge der nunmehrigen vietnamesischen Regierung. Dann hätte dies ja schon bei Ende des Vietnamkrieges in Jahres 1975 erfolgen müssen. Auf das Themengebiet "Boat people" werde ich in einem meiner nächsten Blogpost eingehen.

Vietnam bleibt nach wie vor ein total sicheres Urlaubsland

Selbst wenn die von einigen Zeitungen aufgestellte Vermutung stimmt, dass die Regierung in Hanoi den teilweisen massiven Proteste keinen Einhalt gebietet,ändert dies nichts an meiner Einschätzung. Die betreffenden Ortschaften befinden sich im Industriegebiet Saigons,fernab von den Besuchsorten der Touristen. Dass die Chinesen wegen der derzeit prekären Lage das Land verlassen, sei der Erinnerung an das Jahr 1979 geschuldet. Vor 2 Jahren habe ich das "China Town" Saigons - Cholon besucht. Ich konnte keine Anfeindungen jedweder Art zwischen Vietnamesen und Chinesen sehen.


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