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Freitag, 13. Juni 2014

*VIETNAM: RADRENNSPORT - NEUER HYPE IN DER METROPOLIS SAIGON*

Vietnam auf dem Weg zu einer neuen Rennfahrernation - eine "tour de vietnam" in naher Zukunft?

vietnmamesische Rennradsportler inmitten der Metropolis Saigon
Das Fortbewegungsmittel Fahrrad kann in Vietnam auf eine lange Tradition blicken.Nicht zuletzt ist dies auch wieder den ehemaligen französischen Kolonialherren zu verdanken.Kein anderes Land in Südostasien hat das Fahrrad so als "Drahtesel" zum Lastentransportmittel genutzt wie das frühere Indochina.


Transport von Artilleriegeschossen auf die Höhen um Dien Bien Phu


Mittelbar hat es bei der Unabhängigkeitsbewegung der nordvietnamesischen Vietminh im Kampf gegen die Franzosen einen erheblichen Beitrag geleistet.Der fulminante Sieg der Nordvietnamesen in Dien Bien Phu über die Franzosen im Jahre 1954 wäre ohne die Gestellung von Fahrradtransportmitteln nicht möglich gewesen. Es war - wenn auch etwas hoch gegriffen in der Wortwahl - das Stalingrad der Franzosen in Indochina und bedeutete gleichzeitig das Ende der französischen Kolonialzeit am Land des Mekong. Der Kriegslist des mittlerweilen verstorbenen,legendären Generals Giap als Oberbefehlshaber der nordvietnamesischen Befreiungsarmee gelang das logistische Wunder schwere Geschützwaffen auf die umliegenden Berge in Dien Phu zu verbringen. Am Fuße der Berge wurden die Artilleriegeschütze zerlegt und dann auf die Berggipfel transportiert - mit Fahrrädern. Das französische Militär konnte sich nicht im Traum vorstellen, dass dies möglich ist und verstärkte den Außenposten Dien Bien Phu nicht mit schwerem Artilleriegeräten. Die Nordvietnamesen hatten keine Lastenhubschrauber oder ähnliches Transportmittel, diese schweren Waffen auf den Höhen zu schaffen. Eine fatale Einschätzung des französischen Militärs. Sie hatten schlicht die geradezu geniale Idee des Lastentransportes mit Fahrrädern außer Acht gelassen.


Einblick in den Ho Chi Minh Pfad
Auch im Vietnamkrieg von 1964 bis 1975 war der Einsatz von Fahrrädern lebensnotwendig für die Versorgung der Kommbattanten in Südvietnam. Die Versorgung mit Waffen und Lebensmittel erfolgte über den Ho Chi Minh Pfad der sich vom Norden bis an die Grenzen Saigons erstreckte.Es war ein Versorgungsweg, den das amerikanische Militär trotz aller erdenklichen Mittel nicht zerstören oder auch in seiner Funktion nachhaltig stören konnte. Er führte teilweise über Laos und Kambodscha durch dichten Urwald. Dabei wurde auch hier das Fahrrad als Lastentaxi eingesetzt.


 

Heute ist das Fahrrad als Fortbewegungs- und Transportmittel, wie dies in den früheren Jahren der Fall war,aus den Straßen Vietnams gänzlich verschwunden

Kurzfristig wurde es noch nach Beendigung des Vietnamkrieges als das Fortbewegungsmittel genutzt.Spätestens seit Aufhebung des Handelsembargos im Jahre 1994 ist es peu à peu aus den Straßen Saigons verschwunden. Statt dessen bestimmen nunmehr in Saigon die 5 Millionen Motorbiker das Straßenbild in Saigon.


Cyclos vor der Kathedrale in Saigon
Cyclos als ein beliebtes  Fortbewegungsmittel in Saigon
Verblieben sind nur noch die fälschlicherweise benannten Rikschas,die in Vietnam aber als Dreirrad oder Cyclos bezeichnet werden,die die Touristen an die Sehenswürdigkeiten Saigons kutschieren. Diese Dreiräder werden auch noch zum Transport von Baumaterialien aller Art genutzt.


Das Saigon des Jahres 2014 erlebt nunmehr eine ganz andere Variante der Fahrradnutzung. Man steigt um auf das Rennrad statt mit dem Motorbike oder dem großhubrigen SUV in der Form des Q 7, Porsche Cayenne und anderen sich zu zeigen.

Will sagen,dass dieser Hype eigentlich nur den Superreichen Vietnams vorbehalten ist.

Das Rennrad stellt nunmehr wie der Bolide oder das Smartphone  eine Insignie des Wohlstandes dar.,die natürlich auch öffentlich präsentiert werden muss.

Wenn Sie in Saigon Rennradsprinter sehen wollen,müssen Sie sich schon früh auf die Straßen begeben,spätestens um 6.00 h bei Sonnenaufgang in Saigon.

Das Bild, was Sie dort erwartet unterscheidet sich in nichts mit den Rennradpulks wie sie  in Europa vornehmlich in Frankreich gängig sind. Das sportliche Outfit mit Helm,Fahrradhandschuhen Fahrradkleidung und den speziellen Schuhen entspricht europäischem Standard. Die für mich erstaunenswerte Aussage in den Medien Vietnams war, dass sich diese Rennsportathleten ihr Rennrad selbst zusammenstellen, mit Rahmen, Gabel,und Rädern aus den Importländern Europa - insbesonders Italien - und den USA. Die Kosten für ein solch komplettiertes Rad können sich schon mal auf knapp 20.000 Dollar belaufen,einem Betrag,den nur ein geringer Bruchteil der vietnamesischen Bevölkerung an Einkommensabzweigung aufbringen kann. Zum Vergleich dazu ist anzumerken, dass man in Saigon eine Motorbike mittlerer Güte für 6.000 Dollar erstehen kann. Es bleibt nur noch abzuwarten, dass die Cyclisten an ihren SUV eine Vorrichtung anbringen, mit denen Sie die durch Umweltschmutz vergiftete Stadt Saigon in Richtung Mekong verlassen können, der in zeitlicher Kürze erreichtbar ist.

Vietnam - ein Dorado für Fahrradsportler


Fahrradsportler im Mekong Delta

In meiner Blogpost habe ich die Möglichkeiten dieser Sportart schon vorgestellt. Das Interessanteste ist, das man in Vietnam auf verschiedene Schwierigkeitsstufen oder Anforderungsprofilen stößt. Im Mekong Delta ist die Landschaft durchweg flach. Zu schaffen macht dort nur die Hitze. Amerikanische Touristen, so habe ich von meinem Freund in Saigon gehört, bevorzugen das mittlere Vietnam mit teils doch sehr anspruchsvollen Steigungen für den Biker.



Mountainbiking im Norden Vietnams
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